Schrankenposten 5 – Paradise Lost

Große Ereignisse werfen ihren Schatten voraus. Mein Vater, Rupert Koller, war seit etwa 1950 Schrankenwärter am Posten 5 an der Lerchenauer Straße. Anlässlich der Olympiade wurde diese Bahnschranke durch eine Unterführung ersetzt. Mein Vater tat dann Dienst an den Sperrenhäuschen am Hauptbahnhof und kontrollierte Fahrkarten beziehungsweise erteilte Auskunft. Der Garten, den meine Eltern entlang der Gleise gehegt und gepflegt hatten, musste weichen, aber sie erhielten eine Parzelle im neuen Schrebergartengelände der Bahn am Fasaneriesee. Der Umzug bedeutete ziemlich großen Stress, sie bestellten sogar einen Lastwagen, der die gute Erde vom Bahngarten zu dem neuen Garten brachte. Die vielen Johannisbeer- und Stachelbeersträucher mussten natürlich ebenso mit wie die Rosen oder Pfingstrosen. Dieser neue Kleingarten war mit 300 m² sogar größer und was da an Gemüse wuchs, war auch "echt bio"; denn am Posten 5 fuhren viele Dampfloks vorbei.

Dr. Angelika Koller

Beitrag entstanden im Erzählcafé München 72

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