Ein tragischer Unfall im Vorfeld der Spiele

Helmut Bauer, Jahrgang 1950, verbindet mit den Olympischen Spielen von München in erster Linie ein tragisches Erlebnis. Im Vorfeld der Spiele arbeitet er „auf dem Bau“. Auf dem Bau, das ist eine der Großbaustellen für Olympia 1972. 600 Arbeiter aus den unterschiedlichsten Ländern sind dort tätig und setzen die Pläne der Architekten in die Realität um. Manche der Arbeiten finden in beträchtlicher Höhe statt. Keine ungefährliche Tätigkeit also, die nicht nur die nötigen handwerklichen Fähigkeiten erfordert, sondern auch Konzentration und Vorsicht. Doch Fehler passieren, so auch an jenem Tag auf der Baustelle von Helmut Bauer. Einer seiner Kollegen stürzt ab und verletzt sich so schwer, dass er den Unfall nicht überlebt. Helmut Bauer ist Augenzeuge – und wird den tragischen Vorfall nicht mehr vergessen. „Die Stille nach dem Unfall“, erinnert er sich, „war einfach erdrückend.“ Und so hat Bauer noch heute als erstes den verunglückten Kollegen vor Augen, wenn von den Olympischen Spielen in München die Rede ist. Davon erzählt er im Münchner Stadtmuseum, das 20 Jahre lang sein Wirkungskreis war. Denn bei seiner Arbeit auf der Olympia-Baustelle hatte es sich lediglich um einen Studentenjob gehandelt. Später promovierte Bauer als Kunsthistoriker. Im Jubiläumsjahr der Spiele von 1972 hat er aber auch positive Erinnerung an das Großereignis. Immer schon an Pferdesport interessiert, verfolgte er an verschiedenen Austragungsorten die Wettbewerbe der Reiter:innen.

 

Beitrag entstanden im Erzählcafé München 72

Text von Michael Weilacher, basierend auf einem Interview mit Helmut Bauer

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