Die Eröffnungsfeier – eine langwierige Prozedur

Glück muss man haben. Im Falle von Volker Lässing und seiner Schwester Gisa war es ein Los der Glücksspirale. Das hatten die Eltern der beiden gekauft und prompt zwei Karten für die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele gewonnen. Um am 26. August 1972 bei dem Großereignis dabei sein zu können, reist das Geschwisterpaar per Bahn von Albstadt in Baden-Württemberg nach München. Dann allerdings, angekommen in Block Q2 des Stadions, hält sich die Begeisterung in Grenzen. Etliche Stunden auf dem Stehplatz bei wolkenlosem Sommerwetter sorgen für schwere Beine. Und so setzt Volker Lässing sich „ein paarmal“ auf eine Stufe der steilen Stadiontreppe. Überhaupt wären dem Sportfan und leidenschaftlichen Fußballspieler spannende Wettkämpfe lieber gewesen als die feierliche Eröffnung der Spiele. Den Sport erlebt Volker Lässing dann nach der Rückreise vor dem heimischen Fernsehgerät. „Wir hatten Ferien und konnten deshalb mehr Zeit vor dem Bildschirm verbringen“, wie der heute 66-Jährige erzählt. Doch am 5. September rückt der Terror in den Mittelpunkt des Geschehens. Der erst 16-jährige Volker ist von dem Attentat auf die Mitglieder der israelischen Olympia-Mannschaft erschüttert. Und die Entscheidung „The games must go on“, sei zu Recht umstritten.

 

Beitrag entstanden im Erzählcafé München 72

Text von Michael Weilacher, basierend auf einem Interview mit Volker Lässing

+Erinnerung hinzufügen

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Erinnerung

Unter welchem Namen soll dieser Beitrag erscheinen?

Persönliche Informationen (werden nicht veröffentlicht)

Datenschutz*
×
×
×