Das Olympiadach zum Geburtstag

Gerade mal elf Jahre alt ist der Zeitzeuge, als er 1972 zusammen mit seinem Vater vom Hunsrück aus zu den Olympischen Spielen nach München anreist. Dort angekommen, ist er „deutlich näher dran an den Wettkämpfen“ als die allermeisten seiner Altersgenossen. Grund: Sein Vater arbeitet bei der Presse, bewohnt für die Dauer der Spiele ein Zimmer im Olympischen Dorf und begleitet Athlet:innen von den Wettkämpfen zu den anschließenden Pressekonferenzen. Über seinen Vater bekommt der Zeitzeuge auch einen Sonderausweis. Immerhin, mit diesem Ausweis hat er Zugang zu Bereichen, die „normalen“ Olympia-Besucher:innen verschlossen bleiben und trifft dort auch auf echte VIPs. Unter anderem auf den längst legendären TV-Quizmaster Robert Lembke. „Diese Begegnung“, erzählt der Zeitzeuge, „hat natürlich mächtig Eindruck auf mich gemacht, ich glaube sogar, den größten.“ Kein Wunder, Lembkes Show „Was bin ich?“ erzielt damals höchste Einschaltquoten und ihr Gastgeber ist im ganzen Land bekannt. Mächtig beeindruckt ist der Zeitzeuge aber auch von München als Metropole: „Das war faszinierend“, sagt er rückblickend, „ich war plötzlich in einer richtig großen Stadt.“ Die große Stadt und die spektakuläre Architektur der Spiele sieht er auch von ganz oben – von den Aussichtsplattformen des Olympiaturms aus. 25 Jahre später macht der zu dieser Zeit 36-Jährige seinem Vater zum Geburtstag ein ganz besonderes Geschenk: eine Kachel vom Dach des Olympiastadions aus einer eigens aufgelegten Spezial-Edition.

 

Beitrag entstanden im Erzählcafé München 72

Text von Michael Weilacher, basierend auf einem Interview mit dem Zeitzeugen

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