Mit acht, so alt war Bernadette Eberlein im Jahr der Olympischen Spiele in München, hätte sie sich das nicht träumen lassen: Viele Jahre nach Olympia und längst erwachsene Frau, organisiert Bernadette geschäftliche Meetings, die im Restaurant des Olympiaturms stattfinden. Dabei hatte sie die Spiele von München nur indirekt erlebt – vor dem Fernsehgerät ihrer sportbegeisterten Familie im heimischen Günzburg. Aber der olympische Funke war auch in die bayerische Kreisstadt übergesprungen. Bernadette Eberlein schwärmt noch heute von einer „Atmosphäre wie bei der Mondlandung“. Obwohl noch ein Kind, verfolgt sie Wettkämpfe in sämtlichen Sportarten. Der Großmutter bleibt die Begeisterung ihrer Enkeltochter für Olympia nicht verborgen. Sie schenkt Bernadette den Olympia-Dackel Waldi in einer handlichen Version und zudem ein Blatt, auf dem das komplette Olympiagelände nebst Briefmarken abgebildet ist. Gut zehn Jahre später, mit 19, zieht Bernadette Eberlein für ihr Studium nach München und sieht sich das Olympiagelände „in Echt“ an. Erneut ist sie begeistert. Das gilt auch für Konzerte, die Bernadette dort besucht. Heute in Ismaning zuhause, erinnert sich Frau Eberlein auch immer noch an eine Begebenheit aus den 80er Jahren. Damals im Italien-Urlaub, entdeckt sie in einem Laden mit Bade-Utensilien ein Kissen im Olympia-Design. Der Griff zur Geldbörse ist unausweichlich.
Beitrag entstanden im Erzählcafé München 72
Text von Michael Weilacher, basierend auf einem Interview mit Bernadette Eberlein