Heinz Reible war bei den Spielen von München als Wettkampfhelfer beziehungsweise Schiedsrichterbetreuer unterwegs. „Den Job bei Olympia“, erzählt Herr Reible, „habe ich als Basketballspieler bei einem Münchner Verein über den zuständigen Verband angeboten bekommen – und gerne angenommen.“ Genauso gerne blickt der gebürtige Münchner heute auf das Jahr 1972 zurück. Denn obwohl Heinz Reible an den Sportstätten reichlich zu tun hatte – er und ein Kollege waren die einzigen Ansprechpartner der Basketball-Schiedsrichter –, waren die Olympischen Spiele für Heinz „nicht nur Arbeit, sondern auch Spaß“. So unternahm er mit den Schiris aus aller Welt an einem wettkampffreien Tag einen Ausflug an den Eibsee. Ein andermal besuchte er mit ihnen Münchner Wirtschaften und Weinlokale – „um für gute Stimmung zu sorgen und sie für das Deutschlandspiel positiv zu stimmen“, wie er scherzhaft erzählt. Dass er sich tagein tagaus um seine Schützlinge bemüht, wissen die Wettkampfrichter mehr als nur zu schätzen. Als Dankeschön erhält er von den Schiedsrichtern aus Kanada und Ägypten, aus Polen und von den Philippinen Andenken wie Münzen und Anstecker, die sich bis heute in Heinz Reibles Besitz befinden. Insgesamt, so der Münchner, habe er die Olympischen Spiele „sehr genossen“. Aber nicht nur er, sondern die ganze Stadt habe von den Spielen profitiert: „Da braucht man doch nur an die U-Bahn zu denken.“
Beitrag entstanden im Erzählcafé München 72
Text von Michael Weilacher, basierend auf einem Interview mit Heinz Reible