Ein Ball mit Geschichte

Herr Pfletschinger, Jahrgang 1958, ist schon als junger Mann in sportlicher Hinsicht eindeutig vorbelastet. Sein Vater unterrichtet Sport bei der Bundeswehr und ist bei den Olympischen Sommerspielen von 1972 Co-Trainer der BRD-Volleyballmannschaft. Schon vor den Spielen in München hat Pfletschinger senior internationale Kontakte gepflegt. So lernt er im Rahmen eines internationalen Turniers den Japaner Yasutaka Matsudaira kennen. Matsudaira gilt als Volleyball-Trainerlegende. In München unterstreicht es seinen Ruf als Koryphäe seines Sports, indem er seiner Mannschaft zum größtmöglichen Erfolg verhilft: Japan, physisch den anderen Mannschaften klar unterlegen, erkämpft sich taktisch klug und mit eisernem Willen die Goldmedaille. Seinen Sieg (über die DDR) feiert das Team aus Asien im Hofbräuhaus. Mit dabei ist auch Pfletschinger senior. Zwölf japanische Jurorinnen von Olympia \'72 werden in Neuhausen von den Pfletschingers beherbergt. Die Dame des Hauses begleitet ihre Gäste zum Dirndl-Shopping in die Stadt, die Stimmung ist heiter. Bis zum 5. September, dem Tag des Attentats. „Danach“, erinnert Pfletschinger junior sich, „herrschte Stille.“ Die Liebe zum Sport aber bleibt ihm auch nach den Olympischen Spielen erhalten. Ihren Niederschlag findet sie unter anderem im ZHS, dem Zentralen Hochschulsport München. Dessen Heimat ist das einstige Trainingsgelände der Spiele von 1972.

 

Beitrag entstanden im Erzählcafé München 72

Text von Michael Weilacher, basierend auf einem Interview mit Herrn Pfletschinger

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