Als Sportstudentin im Olympiastadion

Für mich als Münchner Sportstudentin war 1972 eine tolle Chance eine Olympiade zu erleben. Ich hatte das Glück im Olympiastadion als Platzanweiserin arbeiten zu dürfen und so den Wettkämpfern aus nächster Nähe folgen zu können. Ich sah den Sieg von Heide Rosendahl und fieberte mit Ulrike Meyfarth bis spät in die Nacht. Außerdem bekam ich für viele Wettkämpfe an anderen Orten Freikarten. Ich war oft beim Turnen in der Olympiahalle, in der Schwimmhalle und in Oberschleißheim bei den Ruderwettkämpfen. Ich genoss auch die Atmosphäre außerhalb der Spiele mit seinem reichen, internationalen Kulturprogramm und besuchte unter anderem das Folklore Festival im Circus Krone.

Das Attentat am 5. September schockte uns. In der Nacht auf den 6. September machten wir vor Angst und durch den Lärm der Hubschrauber kein Auge zu. In der Früh musste ich zum Dienst bei der Trauerfeier. Die Stimmung im Stadion war sehr bedrückend, aber dennoch war ich froh, dass die Spiele weitergingen.

Ilona Schickle-Schwan

Beitrag entstanden im Erzählcafé München 72

 

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