Ansässig in der Baaderstraße, haben Elisabeth und Max P. (beide 81 Jahre alt) die Olympischen Spiele 1972 hautnah miterlebt. Max P. hatte bereits die Entstehung der Sportstätten verfolgt und sogar einen Blick auf einen Teil der damals noch nicht fertiggestellten Bauten werfen können. Somit zählte der seinerzeit 31-Jährige mit zu den ersten Besuchern der Olympia-Anlagen. Und Max P. freut sich noch heute darüber, „dass die Sportstätten erhalten sind“ und auch noch genutzt werden. Während der Spiele ist das Ehepaar „beinahe täglich“ bei Wettkämpfen in den Arenen, aber auch bei den Reitwettbewerben „draußen in Nymphenburg“. Strahlender Sonnenschein macht das Mitfiebern im Freien besonders attraktiv. So genießen Elisabeth und Max P. vieles von dem, was die Olympischen Spiele in München zu bieten haben. Besonders spannend finden die beiden, dass sie „Menschen aus aller Welt kennenlernen“. Doch dann kommt der Tag der Katastrophe: die Geiselnahme im Olympischen Dorf und die schrecklichen Geschehnisse danach. Die Fortsetzung der Spiele jedoch, glauben Elisabeth und Max P. bis heute, sei auch eine Art des Gedenkens an die ermordeten Sportler gewesen.
Beitrag entstanden im Erzählcafé München 72
Text von Michael Weilacher, basierend auf einem Interview mit Elisabeth und Max P.